Armenische Bewohner der Altstadt fühlen sich durch «extremistische Juden» belästigt
Jerusalem, 23.1.04 (KAP) Der armenisch-apostolische Patriarch von Jerusalem, Torkom Manoogian, hat die israelische Regierung aufgefordert, dafür zu sorgen, dass die «Belästigung der armenischen Bewohner der Jerusalemer Altstadt durch extremistische Juden eingestellt wird». Wie die ökumenische Nachrichtenagentur ENI berichtet, bedauerte der Patriarch bei einer Begegnung mit dem israelischen Innenminister Avraham Poraz jüngste Entwicklungen in der Altstadt. Armenische Christen, auch Priester, würden von «extremistischen Juden» auf offener Straße angespuckt und verflucht.
In osmanischer Zeit war die heutige Jerusalemer Altstadt in vier Viertel eingeteilt - ein christlich-orthodoxes (in dem auch die Katholiken Wohnrecht hatten), ein armenisches, ein jüdisches und ein muslimisches. Noch heute wohnen viele Armenier im alten armenischen Viertel, in dem sich auch die Jakobskathedrale und das Kloster der armenischen Mönche mit kostbaren sakralen Kunstschätzen befinden.
Das gemeinsame Schicksal der Verfolgung hatte bisher zwischen Armeniern und Juden eine tiefe Sympathie bewirkt.
Kathpress
23. januar 2004