Vatikanstadt, 22.3.04 (KAP) Der Vatikan hat die Tötung von Scheich Ahmed Yassin in Gaza durch die israelische Armee missbilligt. Der Heilige Stuhl tadle zusammen mit der internationalen Gemeinschaft «diesen Akt der Gewalt, der in einem Rechtsstaat nicht zu rechtfertigen ist», betonte Vatikansprecher Joaquin Navarro-Valls in einer Erklärung am Montag.
Waffengewalt - auf der einen Seite Terrorismus, auf der anderen Seite Repressalien oder Erniedrigung des Gegners - führten zu nichts, betonte Navarro unter Hinweis auf die Papstrede an das Diplomatische Corps vom Jahresbeginn. Nur eine Rückkehr von Israelis und Palästinensern an den Verhandlungstisch und eine Unterstützung seitens der internationalen Gemeinschaft könnten den Beginn einer Lösung in der Region einleiten.
«Echter und dauerhafter Frieden kann nicht das Ergebnis von bloßer Gewalt sein. Er ist vor allem Frucht einer moralischen und rechtlichen Aktion», so der Vatikansprecher.
Yassin, Gründer der radikalislamischen Palästinenserorganisation «Hamas», war am Morgen nach dem Verlassen einer Moschee zusammen mit Leibwächtern durch drei israelische Raketen getötet worden.
Kathpress
22. mars 2004