Jerusalem, 23.3.04 (KAP) Tausende Araber und Juden haben am Sonntag gemeinsam am Requiem und den Begräbnisfeierlichkeiten für George Khoury teilgenommen. Der 21-jährige arabische Christ war am Freitag einem Teroranschlag in Jerusalem zum Opfer gefallen. Khoury gehörte einer prominenten arabischen Familie Jerusalems an.
Unter den Trauernden in Ostjerusalem waren Bürgermeister Uri Lupolianski und zwei Berater von Palästinenserführer Yasser Arafat. Es handelte sich um eines der größten Begräbnisse, das jemals für eines der nichtjüdischen Opfer des gegen Israel gerichteten Terrors abgehalten wurde; zudem war es das erste Mal, dass der Bürgermeister Seite an Seite mit hohen Vertretern der Palästinensischen Autonomiebehörden (PA) einem Ereignis beiwohnte.
Khoury war Student der Hebräischen Universität Jerusalem; sie ist in Österreich durch den dort angesiedelten Kardinal-König-Lehrstuhl für österreichische Studien bekannt. Er wurde beim Joggen nahe der Universität von Mitgliedern der Al-Aksa-Brigaden ermordet, die sich in der Folge bei den Eltern «entschuldigten». Es habe sich um eine «Verwechslung» gehandelt; der Anschlag hätte einem «Siedler» gelten sollen.
Der Vater des Opfers, Elias Khoury, ist einer der prominentesten arabischen Anwälte in Jerusalem. Israelischen Medienberichten zufolge wies die Familie des Opfers Versuche der PA, George Khoury zu einem Märtyrer («Shahid») in ihrem Sinn zu erklären, energisch zurück. «Mein Sohn ist kein Märtyrer, er ist ein Engel», wurde die Mutter zitiert.
Kathpress
23. mars 2004