Paris, 17.6.04 (KAP) Papst Johannes Paul II. wird nach Angaben des französischen Diözesanbischofs Jacques Perrier (Tarbes-Lourdes) bei seinem für Mitte August geplanten Besuch im südfranzösischen Wallfahrtsort Lourdes nur ein «leichtes» Programm absolvieren. Der Papst werde am 14. August in Lourdes, dem Ziel seiner 104. Auslandsreise, eintreffen und dort von Staatspräsident Jacques Chirac empfangen werden, sagte Perrier laut französischen Medienberichten vom Donnerstag. Dort werde er am Nachmittag ein Gebet sprechen. Für den 15. August sei ein Gottesdienst geplant, zu dem rund 300.000 Gläubige erwartet werden.
Die offizielle Bestätigung der Reise durch den Vatikan werde noch vor Monatsende erfolgen, so der Bischof von Lourdes. Die Reise sei weder ein Staatsbesuch noch eine Pastoralreise, sondern eine einfache Pilgerfahrt, wie sie Johannes Paul II. am 15. August 1983, ein Jahr nach dem auf ihn verübten Attentat, bereits einmal nach Lourdes unternommen habe.
Anlass des bevorstehenden Besuchs ist das 150-Jahr-Jubiläum der Verkündung des Dogmas von der Unbefleckten Empfängnis Mariens durch die Bulle «Ineffabilis Deus» im Jahr 1854. Die Selbstbezeichnung der «Dame», die der Seherin von Lourdes, Bernadette Soubirous, 1858 erschien («Je suis l'Immaculee Conception»/Ich bin die Unbefleckte Empfängnis), wurde vielfach als Bestätigung des Dogmas aufgefasst.
Pius IX. hatte 1854 keine neue Lehre verkündet. Das Dogma fasste nur die seit dem Frühchristentum von vielen Theologen und einfachen Gläubigen vertretene Auffassung zusammen, dass Maria vom ersten Augenblick ihrer Existenz (der Empfängnis) an von der allgemeinen Sündenverflochtenheit der Menschen ausgenommen war.
Kathpress
17. juni 2004