Erzbischof von Mailand leitet ökumenische Friedens-Pilgerfahrt ins Heilige Land - Begegnung mit Tettamanzis Amtsvorgänger Martini in Mailand - «Nähe zum jüdischen Volk» und «Verständnis für das Heimatrecht der Palästinenser»
Jerusalem, 21.6.04 (KAP) Der Erzbischof von Mailand, Kardinal Dionigi Tettamanzi, hat am Montag die israelischen Parlamentarier in der Knesset in Jerusalem zum Dialog und zu neuen Friedensbemühungen aufgefordert. Es war das erste Mal, dass ein italienischer Kardinal im israelischen Parlament sprechen konnte. «Die Konfliktparteien auf jeder Seite müssen umkehren und sich in Richtung Dialog und Versöhnung bewegen», sagte der Kardinal in seiner Rede: «Um dies zu erreichen, ist es notwendig, bescheiden zu sein, mutiger und weiser». Der Kardinal leitet eine ökumenische Gruppe, die bis 27. Juni eine Friedens-Pilgerfahrt im Heiligen Land absolviert. Zu der Pilgerfahrt hatten die Erzdiözese Mailand und der Rat der christlichen Kirchen der lombardischen Hauptstadt gemeinsam eingeladen. Dabei soll sowohl die Nähe und Freundschaft zum jüdischen Volk als auch das Verständnis für die Palästinenser zum Ausdruck gebracht werden. Der erste Besuch der ökumenischen Pilger galt dem Museum von Yad Vashem.
Die Teilnehmer der Friedens-Pilgerfahrt trafen in Jerusalem auch mit Tettamanzis Amtsvorgänger, Kardinal Carlo Maria Martini, in Mailand zusammen. Martini sagte, die Palästinenser litten sehr unter der gegenwärtigen Situation und seien dringend auf Solidarität angewiesen. Das unbestreitbare Recht der Palästinenser auf eine Heimat könne jedoch nur auf «völlig gewaltfreiem» Weg erreicht werden, so Martini weiter vor den 130 Pilgern unter Leitung von Kardinal Tettamanzi.
Kathpress
21. juni 2004