Bagdad, 28.6.04 (KAP) «Die Hoffnung ist zurückgekehrt», kommentierte der lateinische Erzbischof von Bagdad, Jean Benjamin Sleiman, den vorzeitigen Machtwechsel im Irak. Damit habe sich «eine positive Spirale» geöffnet. «Ich wünsche mir, dass die Situation immer besser wird», sagte der Erzbischof am Montag in einem Interview mit dem Missionspressedienst «Misna».
«Tatsächlich haben die Menschen das Gefühl, wieder Besitz von ihrem eigenen Land genommen zu haben», so Erzbischof Sleiman. Seiner Ansicht nach ist die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung nicht gegen die neue Regierung unter Ministerpräsident Ijad Allawi. Es gebe aber einen bewaffneten Widerstand. Dieser repräsentiere zwar nicht den ganzen Irak: «Aber er existiert, und man tut gut daran, sich das vor Augen zu halten».
Die schweigende Mehrheit der Iraker versuche demgegenüber mühsam, sich ein neues Leben aufzubauen. Sie glaubten an die Möglichkeit, «das Land wieder auf eigene Füße zu stellen», betonte Sleiman. Dazu erwarteten sie die Hilfe der UNO und der internationalen Gemeinschaft.
Kathpress
28. juni 2004