Rat des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes würdigt Einsatz Johannes Pauls II. für Gerechtigkeit, Frieden und Menschenwürde
Bern, 24.5.04 (KAP) Der Rat des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes (SEK) heißt Papst Johannes Paul II. zu seinem Besuch am 5./6. Juni in Bern herzlich willkommen. Mit der römisch-katholischen Schwesterkirche freue sich der Rat über den Besuch, heißt es in einem Grußwort das vom Präsidenten des Rates, Thomas Wipf, unterzeichnet ist und am Montag veröffentlicht wurde.
Papst Johannes Paul II. verkörpere durch sein Leben und Wirken, was dem Schweizerischen katholischen Jugendtreffen als Motto gelte: «Steh auf!» Unermüdlich rufe Johannes Paul II. dazu auf, sich in der Nachfolge Jesu Christi für Gerechtigkeit, Frieden und Menschenwürde einzusetzen. Politiker und Wirtschaftsführer in aller Welt erinnere er an die ethische Verantwortung ihrer Entscheidungen. Der Rat des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes würdigt die großen Bemühungen von Papst Johannes Paul II. um Völkerverständigung und Frieden. In herausragender Weise habe der Papst den Dialog zwischen Religionen und Kulturen gefördert und sich für die Versöhnung, besonders auch für die Einheit Europas eingesetzt.
Der Schweizerische Evangelische Kirchenbund sei für dieses Engagement dankbar. Er begrüße Papst Johannes Paul II. in der Schweiz und besonders im evangelisch-reformiert geprägten Kanton Bern. Hier seien sich die römisch-katholische Kirche und die Kirchen der Reformation im Verlauf der Zeit näher gekommen. Eine lebendige Ökumene blühe in den Gemeinden, und das sei Anlass zur Freude und zur Hoffnung.
«Noch aber ist die Einheit zwischen unseren Kirchen unvollkommen», heißt es in dem Grußwort: «Möge es Papst Johannes Paul II. gelingen, dazu beizutragen, dass Hindernisse zwischen unseren Konfessionen überwunden werden». Dazu und für sein Amt als Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche wünscht ihm der SEK-Rat Kraft, Weisheit und Gottes reichen Segen.
Weil die katholische Kirche keine eucharistische Gastfreundschaft gewährt, hatte der SEK-Rat in der Vorwoche die Einladung der Schweizer Bischöfe zum Papst-Gottesdienst abgelehnt. Die Ablehnung sei in keiner Weise Ausdruck einer «Geringschätzung». Es gehe vielmehr um eine glaubwürdige Vertretung der eigenen Position und um die ernsthafte Berücksichtigung der «Unterschiede» zwischen Katholiken und Reformierten.
Kathpress
24. mai 2004