Begrüßung durch Staatspräsident Chirac am Flughafen Tarbes - Erster Höhepunkt ist Gebet an der Massabielle-Grotte von Lourdes und Überreichung der Goldenen Rose
Vatikanstadt-Paris, 13.8.04 (KAP) Papst Johannes Paul II. beginnt am Samstag vormittag seinen siebenten Besuch in Frankreich, der ihn bis Sonntag abend nach Lourdes in den Pyrenäen führt. Der Papst möchte in dem Marienheiligtum, Ziel seiner 104. Auslandsreise, gemeinsam mit Gläubigen aus vielen Nationen - davon viele Schwerkranke und Behinderte - als Pilger beten. Angesichts aktueller Terrordrohungen wird der Besuch von scharfen Sicherheitsvorkehrungen begleitet. Offizieller Anlass der Reise ist das 150-Jahr-Jubiläum der Verkündigung des Dogmas von der Unbefleckten Empfängnis Mariens durch Pius IX.
Anders als üblich verlässt Johannes Paul II. Rom nicht über den internationalen Flughafen Fiumicino. Zum Abflug am Samstag, 9 Uhr, kommt er zu kleineren Flughafen Ciampino, der zugleich auch Militärflughafen ist. Bei seiner Ankunft am Flughafen Tarbes-Ossun-Lourdes um 11 Uhr wird er von Staatspräsident Jacques Chirac begrüßt. Französische Medien berichteten am Freitag, dass der Papst zu diesem Anlass auch einen politischen Kommentar geben könnte; Anlass sei seine Enttäuschung darüber, dass die französische Regieurung nicht von ihrem «Nein» zur Verankerung der christlichen Wurzeln Europas in der EU-Verfassung abgehen wollte.
Nach der Begrüßung fährt Johannes Paul II. im Papamobil die 15-Kilometer-Strecke bis zur Grotte von Massabielle. Er durchquert dabei auch das historische Stadtzentrum von Lourdes.
Erster Höhepunkt wird das Mittagsgebet bei der Grotte von Massabielle sein, in der von Februar bis Juli 1858 der Seherin Bernadette Soubirous insgesamt 18 Mal die Muttergottes erschienen war. Am Mittwoch kündigte der Papst an, er wolle an der Grotte von Lourdes für ein religiöses und moralisches Erwachen der Menschheit beten.
Bei seiner Ankunft an der Grotte überreicht Johannes Paul II. auch sein Gastgeschenk, die «Goldene Rose», eine hohe päpstliche Auszeichnung. Sie wurde erstmals von Papst Leo IX. verliehen und ergeht an besonders verdienstvolle Personen, Institutionen, Städte und Wallfahrtszentren. Der Papst hat diese besondere Auszeichnung bereits an die großen Wallfahrtsorte Tschenstochau, Loreto und Knock übergeben.
Außer dem Mittags-Angelusgebet betet Johannes Paul II. auch am Abend an der berühmten Erscheinungsgrotte. Nach dem stillen Gebet leitet er die Rosenkranz-Prozession von der Grotte zur Rosenkranz-Basilika.
Der Papst fährt bei der Prozession im Papamobil. Er hält vor der Basilika eine Ansprache und führt dann, ebenfalls im Papamobil, die Lichterprozession an.
Am Sonntag, 10 Uhr, feiert Johannes Paul II. eine große Messe unter freiem Himmel auf dem Vorplatz der Rosenkranz-Basilika. Mehrere hunderttausend Pilger werden erwartet.
Wohnen wird der Papst in dem neu erbauten Behindertenhospiz «Residence Acceuil Notre Dame». Der letzte Lourdes-Besuch Johannes Pauls II. hatte bereits vor 21 Jahren stattgefunden; sein letzter Frankreich-Besuch liegt sieben Jahre zurück. Damals waren die katholischen Weltjugendtage (GMG) in Paris der Anlass.
Kathpress
13. august 2004