Orthodoxe setzen Hoffnungen auf neue ökumenische Akzente - Wiener Metropolit erinnert an Ratzinger-Rede bei Ökumenischer Akademie in Graz
Wien, 19.4.05 (KAP) Als "große Überraschung" habe er die Wahl Kardinal Joseph Ratzingers zum neuen Papst empfunden. Das betonte der Wiener orthodoxe Metropolit Michael Staikos im Gespräch mit "Kathpress". Er habe mit einem Italiener gerechnet, werte die Entscheidung jedoch als "Bereicherung für die katholische Kirche", da durch Joseph Ratzinger "der universale Charakter der katholischen Kirche sehr deutlich wird".
Im Hinblick auf die Ökumene sei besonders viel vom neuen Papst zu erwarten, besitze er diesbezüglich doch - so Staikos - noch "mehr Erfahrung als der bisherige Papst".
Dem Ökumenischen Patriachat sei Ratzinger bereits aus seiner Professorenzeit in Deutschland bekannt. Weiters bleibe insbesondere seine Aussage bei der Ökumenischen Akademie an der Universität Graz 1975 in Erinnerung, wo der damalige Prof. Ratzinger im Hinblick auf die Ökumene mit der Orthodoxie festhielt, dass man - gerade hinsichtlich der Fragen nach Primat, Lehre und der Stellung des Bischofs von Rom - "nicht mehr verlangen solle, als das erste gemeinsame Jahrtausend gegeben hat". Daher habe er - Staikos - die Hoffnung, dass der Papst auch weiterhin "in diesem Geiste für die Ökumene arbeiten wird".
KI/KAP (KathPress/Katolsk Informasjonstjeneste) (20. april 2005)