Rom, 11.9.99 (KAP) Der aus Osttimor geflohene katholische Bischof und Friedensnobelpreisträger Carlos Ximenes Belo hat erklärt, die Bevölkerung in Osttimor habe nach der jüngsten Gewaltwelle das Recht, sich mit Waffen zu verteidigen. In einem am Samstag von der italienischen Tageszeitung "La Repubblica" verbreiteten Interview sagte Belo, der Zeitpunkt sei gekommen, zu handeln und das Volk zu verteidigen. Gegen bewaffnete Angreifer habe jeder Mensch das moralische Recht zur Selbstverteidigung.
Belo, der am Freitag in Lissabon von Zehntausenden Sympathisanten jubelnd empfangen worden war, berichtete weiter, er sei im Kugelhagel aus Dili geflohen, es habe keiner weiteren Beweise bedurft, dass eine reale Bedrohung bestand. Belo wird am Montag in Rom erwartet. Er kündigte an, er werde mit Papst Johannes Paul II. über die Lage in seiner Heimat sprechen.
Am Freitag abend demonstrierten in Rom vor der indonesischen Botschaft rund 200 katholische Ordensleute für ein Ende der Gewalt in Osttimor. Die Teilnehmer wurden von indonesischen Sicherheitsleuten fotografiert. (Ende)
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KI/KAP (KathPress/Katolsk Informasjonstjeneste)