Am Berg der Seligpreisungen werde eine Jahrtausende alte Naturlandschaft zerstört, "was nicht im Sinn des Vatikans ist"
Jerusalem, 24.2.00 (KAP) Die Gesellschaft für Naturschutz in Israel (SPNI) hat gegen die Adaptierung eines Geländes für einen Papstgottesdienst protestiert. Die Arbeiten am Berg der Seligpreisungen nahe dem See Genezareth seien wegen fehlender Baugenehmigungen illegal und stellten zudem einen schwerwiegenden Eingriff in die Natur dar, erklärte die Gesellschaft gegenüber der Staatsanwaltschaft und dem zuständigen Ministerium. Derzeit wird das Gelände unter anderem mit schwerem Gerät planiert, damit Papst Johannes Paul II. bei seinem für Ende März geplanten Israelbesuch dort einen Gottesdienst mit rund 100.000 Gläubigen feiern kann. Für die SPNI wird damit eine Jahrtausende alte Naturlandschaft zerstört, "was sicherlich nicht im Sinn des Vatikans ist".
Der Direktor der Nordregion der SPNI, Yohanan Darom, erklärte, dass der Einsatz zahlreicher Schwerfahrzeuge eine schwere Bedrohung für das empfindliche ökologische Gleichgewicht am Berg der Seligpreisungen sei. Auch der Bau neuer Zufahrtsstraßen und großer Parkplätze sei abzulehnen. Darom verwies darauf, dass die Gestaltung des Papstbesuchsgeländes in Nazareth die Zustimmung der Behörden und der Naturschützer gefunden habe. Umsomehr sei seine Gesellschaft "schockiert" gewesen, dass am Berg der Seligpreisungen jetzt illegal vorgegangen werde. Die Behördenvertreter hätten sich auf "höhere Anordnungen" berufen. Es sei "ironisch", dass ein den Christen heiliger Ort zwei Jahrtausende bewahrt worden sei, um jetzt ausgerechnet für den Besuch des Papstes schwerst in Mitleidenschaft gezogen zu werden.
Kathpress