Initiatoren des Moschee-Projekts wollen beim Papstbesuch Präsenz demonstrieren und Johannes Paul II. "freundlichen Empfang mit Reiskörnern und Rosenwasser" bereiten
Jerusalem, 16.3.00 (KAP) Wenige Tage vor dem Besuch von Papst Johannes Paul II. in Israel ist der Streik der Müllabfuhr in Nazareth beendet worden. Bürgermeister Ramez Geraisi habe die Auseinandersetzung über Gehaltszahlungen in Übereinkunft mit dem Finanzministerium regeln können, verlautete am Donnerstag aus der Stadtverwaltung. Allerdings sind auf dem Platz in der Nähe der Verkündigungsbasilika, die Johannes Paul II. am 25. März besuchen will, immer noch muslimische Gebetsteppiche ausgebreitet. Außerdem sind Stangen zur Errichtung einer Zeltmoschee in den Platz einbetoniert.
Muslime hatten den Platz nahe der Basilika vor gut zwei Jahren für sich beansprucht, um dort auf 2.000 Quadratmetern eine Moschee zu errichten, die die Verkündigungsbasilika überragen sollte. Die Christen im Heiligen Land betrachten das als Affront. Nach schweren Unruhen am vergangenen Osterfest und scharfen Protesten auch des Vatikans bemühte sich die israelische Regierung um einen Kompromiss. Den Muslimen wurde gestattet, ab dem Jahr 2001 auf 700 Quadratmetern eine "kleine Moschee" zu errichten und das Gelände bis zum Baubeginn zu räumen.
Die Initiatoren des Moschee-Projekts, die nur eine Minderheit innerhalb der Muslime in Nazareth repräsentieren, wollen jedoch eine ständige Präsenz auf dem Gelände demonstrieren. Journalisten gegenüber betonten sie, dem Papst einen "sehr freundlichen Empfang mit Reiskörnern und Rosenwasser" bereiten zu wollen.
Kathpress