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Publisert 30. mars 2000 | Oppdatert 6. januar 2011

Bei dem Gottesdienst auf dem Berg der Seligpreisungen stand die Bergpredigt Jesu ím Mittelpunkt - Kardinal Schönborn unter den Konzelebranten

Jerusalem, 24.3.00 (KAP) Mit mehr als 100.000 jungen Katholiken aus aller Welt feierte Papst Johannes Paul II. am Freitagvormittag auf dem Berg der Seligpreisungen bei Korazim in Galiläa einen vielsprachigen Gottesdienst. Der Hügel am See Genezareth gilt als der Ort, auf dem Jesus die Bergpredigt hielt; die Nächstenliebe als eigentliches Grundgesetz der Kirche stand daher auch im Mittelpunkt der Messfeier. Unter den Konzelebranten des Papstes war auch der Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn.

In einer mitreißenden Begrüßungsansprache erinnerte der griechisch-katholische («unierte») Metropolit von Akka, Butros Mouallem, daran, dass die Kirche in Galiläa, der Heimat Jesu, seit 2.000 Jahren präsent ist. Der Metropolit würdigte das Eintreten des Papstes für die östlichen Kirchen, wie es in den beiden großen Enzykliken «Orientale lumen» und «Ut unum sint» zum Ausdruck gekommen sei. Zugleich erinnerte Mouallem daran, dass alle Bewohner Galiläas - nicht nur die Katholiken, sondern auch die anderen Christen, die Juden, Muslime und Drusen - durch ihre geistlichen Repräsentanten bei der Begegnung mit dem Nachfolger des Petrus anwesend seien. In einer spontanen Geste übergab der Metropolit dem Papst sein «Enkolpion», das Marien-Medaillon, das östliche Bischöfe neben dem Brustkreuz tragen.

Wegen des schlechten Wetters hatte die Meßfeier um eineinhalb Stunden später begonnen. Zahlreiche Pilger waren bereits am Vorabend in Korazim eingetroffen und hatten in Zelten oder im Freien übernachtet. Seit den frühen Morgenstunden waren zehntausende junge Katholiken zu dem Gelände unterwegs, auf dem die Meßfeier stattfand. Unter den Pilgern waren rund 15.000 Italiener, 7.000 Spanier, 10.000 Nord- und Südamerikaner, aber auch Gruppen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz. Aufgrund von Sondergenehmigungen konnten auch junge Katholiken aus dem Libanon und aus den Palästinensergebieten auf dem Berg der Seligpreisungen mitfeiern, libanesische und palästinensische Fahnen waren zu sehen.

Die Meßfeier war wesentlich vom «Neokatechumenalen Weg» vorbereitet worden, der auf dem Hügel ein neues Studienhaus und Gebetszentrum («Domus Galilaeae») errichtet hat. Der Gründer des «Neokatechumenalen Wegs», der spanische Maler Kiko Arguello, hatte nicht nur die große Christus-Ikone geschaffen, die im Mittelpunkt stand, sondern auch das 15 Meter hohe Zelt entworfen, das den Altarraum bildete.

In der Meßfeier kam die Vielfalt der Traditionen in der katholischen Kirche zum Ausdruck: So wurde das Evangelium von einem griechisch-katholischen Diakon gesungen, der Antwortpsalm von einem maronitischen Katholiken, das «Sanctus» wurde nach syrisch-antiochenischem Ritus psalmodiert.

Aktualität der Bergpredigt

In seiner Predigt rief der Papst die Jugendlichen zur Befolgung der Lehren Christi auf und schlug einen Bogen zu seinem Gottesdienst am Berg Sinai, den er einen Monat zuvor gefeiert hatte. Die Zehn Gebote und die Seligpreisungen der Bergpredigt markierten zusammen den Weg der Nachfolge Christi und den «Königsweg zu geistlicher Reife und Freiheit», so der Papst.

Johannes Paul II. wiederholte die Seligpreisungen, die in der Bergpredigt formuliert sind. Er appellierte an die Jugendlichen des 21. Jahrhunderts, alle entgegengesetzten Versuchungen zurückzuweisen. Dabei formulierte der Papst einen Katalog von Anti-Seligpreisungen der Gegenwart, denen die Jugendlichen widerstehen sollten: Dem Stolz und der Gewalttätigkeit, der Rücksichtslosigkeit und Erbarmungslosigkeit, dem Trickreichtum, der Kriegslüsternheit. Die Jugendlichen rief er auf, den Stimmen zu widerstehen, die sie in diese Richtung locken wollten.

Gebet für Frieden in Ostafrika

Sowohl in den Fürbitten als auch in den Schlußworten des Papstes wurde zusammen mit arabisch, englisch, französisch und italienisch auch die neuhebräische Sprache, das Ivrit, verwendet.

Der Gottesdienst endete mit einem Versöhnungsappell für Äthiopien und Eritrea. Der Papst forderte eine Lösung in Gerechtigkeit und Frieden für die beiden verfeindeten ostafrikanischen Länder. Anschließend ließen Kinder einer israelischen Friedensinitiative als Symbole der Gewaltlosigkeit vor dem Papstaltar zwölf Tauben fliegen.

Kathpress

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