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Publisert 27. juli 2000 | Oppdatert 6. januar 2011

Utl: Hongkonger Bischof-Koadjutor Zen sieht wachsende Differenzen über Frage der kirchlichen Autorität - Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen mit dem Vatikan ausgeschlossen - Wachsende Zahl von "patriotischen" Bischöfen sucht Aussöhnung mit Rom =

Washington-Hongkong, 27.7.00 (KAP) In China stehen die katholische Kirche und die kommunistische Regierung "vor einer Konfrontation". Beide Seiten hätten völlig unterschiedliche Ansichten, insbesondere was die Frage der kirchlichen Autorität angehe, sagte Hongkongs Bischof-Koadjutor Joseph Zen Ze-kiun gegenüber der US-amerikanischen katholischen Nachrichten-Agentur CNS in Washington. Die Behörden hätten "Angst vor allem, was sie nicht kontrollieren können". Daher sei eine scharfe Kontroverse in Kürze nicht auszuschließen.

Eine baldige Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen China und dem Vatikan hält der Bischof für ausgeschlossen. Das käme einem Eingeständnis gleich, dass die Regierung seit Jahrzehnten im Irrtum gewesen sei und dass die verbotene romtreue Untergrundkirche legitimiert werden müsse, sagte Zen. Die von Rom nicht genehmigten Weihen "patriotischer" Bischöfe im Jänner seien ein klares Signal der Regierung gewesen, dass man die diplomatischen Beziehungen nicht will, meinte Bischof Zen.

Zwt: Mehrheit in Gemeinschaft mit dem Papst

Rund zwei Drittel aller Bischöfe der vom Regime geduldeten "patriotischen" Kirche stehen nach den Worten Zens in Gemeinschaft mit dem Papst. "Sie sind wirklich unsere Brüder", betonte er. Es gebe nur wenige, die freiwillig mit dem Staat kooperieren. Viele Priester, die von den Behörden für das Bischofsamt auserkoren werden, holten noch vor ihrer Weihe die Zustimmung Roms ein. Der Vatikan stelle als Bedingung, dass die Weihe von einem Bischof gespendet wird, der sich mit Rom ausgesöhnt hat. In manchen Fällen hätten die Behörden solchen Bischöfen die Weihehandlung untersagt, woraufhin auch die Weihekandidaten ihre Bereitschaft, das Bischofsamt zu übernehmen, zurückgezogen hätten.

Umgekehrt hätten mit Rom ausgesöhnte Bischöfe nicht an Bischofsweihen teilgenommen, die von Rom nicht genehmigten Kandidaten erteilt wurden. Sie hätten ihre Teilnahme abgesagt, einer sei "für einige Tage verreist", ein anderer sei vorübergehend zur Behandlung "ins Krankenhaus gegangen". Einer dieser Bischöfe sei von den Behörden für diese Weigerung mit Sanktionen belegt worden.

Vor den von Rom nicht genehmigten Bischofsweihen am 6. Jänner habe er, berichtete Bischof Zen, mit dem Vorsitzenden der "patriotischen" Bischofskonferenz, Bischof Liu Yuanren von Nanjing, telefonischen Kontakt aufgenommen; er sei darum vom Präsidenten der vatikanischen Missionskongregation, Kardinal Jozef Tomko, gebeten worden. Er habe Bischof Liu gefragt, wieso diese Weihen vorgenommen werden, wenn China gleichzeitig verlaubtbare, es strebe diplomatische Beziehungen mit dem Heiligen Stuhl an. Liu habe ihm geantwortet, die Bischofsweihen seien wichtig, weil einige Diözesen bereits zu lange ohne Bischof gewesen seien. Er, Zen, sei einige Zeit später von Vertretern der Pekinger Regierung in Hongkong wegen dieses Telefonats aufgesucht worden und man habe ihm mitgeteilt, dass man mit ihm "sehr unzufrieden" sei.

Obwohl die Aussöhnung von Bischöfen mit Rom im Geheimen geschehe, wüssten sowohl der Staat als auch die Gläubigen, um wen es sich dabei handle, berichtete Zen weiter. So seien in der Diözese Wuhan sowohl der Untergrundbischof wie auch der von der Regierung ernannte Bischof Mitglieder des Franziskanerordens. Nachdem der Vatikan den "offiziellen" Bischof anerkannt habe, sei auch der andere Bischof aus dem Untergrund hervorgekommen, und beide arbeiteten nun Hand in Hand. Der Untergrundbischof, der am staatlich genehmigten Priesterseminar lehre, werde zwar offiziell nicht als Bischof anerkannt, die Gläubigen jedoch behandelten ihn als solchen, erklärte Zen.

Dennoch wolle er den Untergrundkatholiken nicht empfehlen, sich der "patriotischen" Kirche anzuschließen, denn sie würden so unter staatliche Kontrolle kommen. Solange die Regierung derartigen Druck auf die Kirche ausübe, gebe es keinen Grund für die Gläubigen, den Untergrund zu verlassen.(Schluss)

27.07.2000 12:36

K200004644

KI/KAP (KathPress/Katolsk Informasjonstjeneste)

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