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Publisert 16. september 2000 | Oppdatert 6. januar 2011

Stellungnahme der deutschen Sektion der «Europäischen Gesellschaft für katholische Theologie» zum Dokument «Dominus Iesus»

Berlin, 14.9.00 (KAP) Die deutsche Sektion der «Europäischen Gesellschaft für katholische Theologie» (ET) hat dem Vatikan «Tendenzen zur Ideologisierung und fundamentalistischen Überfremdung des Glaubens» vorgeworfen. In der Erklärung «Dominus Iesus» der vatikanischen Glaubenskongregation sollten «offensichtlich» theologische Auffassungen «mit Lehrautorität ausgestattet werden», die zentrale Aussagen des Zweiten Vatikanischen Konzils einseitig und restriktiv im Sinne eines «zentralistischen und absolutistischen Kirchenbildes interpretierend aufgreifen», heißt es in einer Erklärung des Vorstands der Gesellschaft. Damit falle das Dokument «kaum mehr verhohlen» hinter das Konzil zurück und wolle «die seitdem erfolgte theologische Entwicklung ignorieren und dementieren».

Weiter kritisierten die Theologen, dass «Form, Diktion und Zeitpunkt» der vatikanischen Veröffentlichung «weithin jene Sensibilität» im Umgang mit Gesprächspartnern vermissen ließen, die für eine differenzierte Sicht der Problemlage und die Entwicklung tragfähiger Lösungsperspektiven notwendig sei. Fatal sei schon der unterschwellige Eindruck, «man sehe in der eigenen Position und dem eigenen Anspruch von vorneherein weniger ein Problem als die letztlich einzig mögliche Lösung aller Fragen und habe somit selbst praktisch keinen Anteil an der leidvollen Geschichte und komplexen Problemlage der Ökumene und des interreligiösen Gesprächs». Der Vorstand deutschen ET-Sektion plädiert für die «Fortführung eines vom Geist christlicher Freiheit und katholischer Weite geprägten Dialogs der Kirchen untereinander sowie mit den nichtchristlichen Religionen».

Im gleichen Kontext «zunehmend autoritären Gebarens von Seiten kirchlicher Amtsträger» stehen nach Auffassung der Theologen die Praxis der Erteilung oder Verweigerung des «Nihil Obstat» bei der Besetzung von theologischen Lehrstühlen sowie die Verschärfung der Verpflichtung zu einem eigenen «Treueid» bei der Übernahme eines kirchlichen Amtes oder einer theologischen Lehrtätigkeit.

Kathpress

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