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Publisert 29. september 2000 | Oppdatert 6. januar 2011

Konflikt um Heiligsprechung von 120 Märtyrern in China verschärft - Rom weist heftige Vorwürfe aus Peking zurück

Vatikanstadt, 27.9.00 (KAP) Der Konflikt zwischen dem Vatikan und der Volksrepublik China über eine für kommenden Sonntag angesetzte Heiligsprechung hat sich weiter verschärft. Am 31. September will Papst Johannes Paul II. 120 Märtyrer in China - 87 chinesische Staatsbürger und 33 Missionare - zu Heiligen der katholischen Kirche erklären, von denen die meisten beim Boxeraufstand Ende des 19. Jahrhunderts ums Leben kamen. Die Zeremonie in Rom ist die erste Heiligsprechung chinesischer Katholiken überhaupt und eine der zahlenmäßig umfangreichsten Heiligsprechungen in der gesamten Kirchengeschichte.

Ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums verschärfte am Dienstag in Peking den Ton gegen den Vatikan. Der Vatikan verfälsche mit diesem Akt die Geschichte, beschönige die Invasion des Imperialismus und verletze das chinesische Volk, indem er Menschen ehre, die «schwere Verbrechen» begangen hätten. «Die meisten von ihnen sind hingerichtet worden, weil sie während der Invasion des Kolonialismus und des Imperialismus chinesische Gesetze verletzt haben, oder sie sind umgebracht worden, weil sie das chinesische Volk während des Opiumkrieges oder der Invasion der alliierten Mächte tyrannisiert haben», so der Außenamtssprecher.

Er drohte nicht näher benannte Konsequenzen an, wenn der Vatikan auf der Heiligsprechung beharre. Zu den Beziehungen zu Rom, die trotz des jüngsten Besuchs von Kardinal Roger Etchegaray in Peking keine Fortschritte gemacht hatten, sagte der Sprecher, der Vatikan solle seinen Worten auch konkrete Taten folgen lassen. Rom solle mehr tun, um die Beziehungen voranzubringen, und nichts unternehmen, was das Verhältnis untergrabe.

«Heiligsprechung nicht politisch motiviert»

Als Reaktion auf die Vorwürfe aus Peking veröffentlichte Vatikansprecher Joaquin Navarro-Valls am Dienstagnachmittag eine Erklärung, in der er seinerseits Peking eine «einseitige Auslegung der Geschichte» vorwarf. Er betonte, die Erklärung des Pekinger Außenministeriums schmerze alle, die in den Märtyrern Menschen sehen, die ihren Glauben konsequent bis zum gewaltsamen Tod gelebt haben. Navarro unterstrich, die Heiligsprechung der China-Märtyrer sei nicht politisch motiviert. Sie richte sich gegen niemanden, vor allem aber nicht gegen das chinesische Volk, dessen Traditionen und Kultur der Heilige Stuhl stets anerkannt und geschätzt habe. Die Märtyrer «schwerer Verbrechen» zu bezichtigen, sei Ergebnis einer einseitigen Geschichtsinterpretation und einer Legendenbildung ohne Beweise.

Navarro betonte, dass der Papst nur nach einem ausführlichen Prüfungsverfahren Heiligsprechungen vornehme. Es sei undenkbar, dass der Vatikan eine Kanonisierung für Verbrecher betreibe. Zugleich distanzierte sich Navarro unmissverständlich von den «Verfehlungen», die von den westlichen Kolonialmächten in China «mitunter begangen wurden». Die Heiligsprechung bedeute kein Urteil über die «komplexe historische Periode», in der die meisten der Märtyrer zu Tode kamen. Es gehe lediglich darum, das Licht des Glaubens dieser Menschen leuchten zu lassen.

Unterdessen kündigte das Päpstliche Zeremonienamt die Heiligsprechungsfeier am Sonntag für die 120 China-Märtyrer offiziell an.

Kathpress

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