Vatikanstadt-Kiew, 25.4.01 (KAP) Papst Johannes Paul II. wird Ende Juni in der Ukraine voraussichtlich 28 Märtyrer aus der griechisch-katholischen ("unierten" Kirche und einen Ordensgründer aus der heutigen Westukraine selig sprechen. Neun der Märtyrer sind Bischöfe.
Unter den ukrainischen Märtyrern und künftigen Seligen ist der griechisch-katholische Priester Omeljan Kowtsch. 1943 wurde er von den Nationalsozialisten im KZ Majdanek ermordet. Grund dafür war sein Einsatz für verfolgte Juden.
Der unierten griechisch-katholischen Kirche der Karpato-Ukraine gehörte Bischof Teodor Romza an - ebenfalls einer der künftigen Seligen. 1947 kam er unter "ungeklärten Umständen" bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Danach wurden die "unierten" Katholiken der (von 1918 bis 1939 tschechoslowakischen) Karpato-Ukraine vom stalinistischen Regime gewaltsam in das orthodoxe Moskauer Patriarchat "eingegliedert".
Die zwangsweise Eingliederung der "unierten" Kirche in die russisch-orthodoxe Kirche war im bis 1939 polnischen Gebiet der Westukraine bereits 1946 durchgeführt worden. Unter den Hunderten Opfern der ukrainisch-katholischen Kirche waren acht Bischöfe, deren Martyrium Rom jetzt offiziell bestätigt hat. Einer von ihnen war Mykola Tscharnetskyj, der nach seiner Verhaftung 1945 furchtbare Folterungen in den NKWD-Kellern erlitt und nach Sibirien deportiert wurde, aber übelebte. Tscharnetskyj starb 1959 in Lwiw (Lemberg).
Kathpress
25. april 2001