Astana, 22.9.01 (KAP) Nach der Begrüßungszeremonie im Flughafen der kasachischen Hauptstadt Astana fuhr der Papst bei einbrechender Dunkelheit im gläsernen "Papamobil" zum Mahnmal für die Opfer des totalitären Regimes. Entlang der 13 Kilometer langen Strecke vom Flughafen zum Mahnmal herrschten starke Sicherheitsvorkehrungen. Johannes Paul II. legte ein Blumengebinde an der Gedenkstätte nieder und betete still für die Opfer der kommunistischen Verfolgung.
Das bald nach der Unabhängigkeit 1991 errichtete Mahnmal erinnert insbesondere an die elf großen "Gulags" in Kasachstan, in denen Zehntausende Menschen gequält und getötet worden war. Dazu gehörte auch Aldjir, das größte Straflager für Frauen in der gesamten Sowjetunion, das etwa 80 Kilometer vom heutigen Astana entfernt lag. Eine Inschrift an dem Mahnmal erinnert an die unterschiedlichen Kategorien von Menschen, die unter sowjetischen Diktatur gelitten haben oder getötet wurden. Während des Stalinismus gab es Massen-Deportationen, Folter und Erschießungen. Über eine Million Menschen starben allein in Folge der Hungersnöte nach der Zwangskollektivierung.
Nach dem kurzen Besuch am Monument zog sich der Papst in die nahe gelegene Apostolische Nuntiatur zurück, wo er während seines Besuchs in Kasachstan wohnt. Für Sonntag morgen steht eine große Messe auf dem Vaterlands-Platz von Astana auf dem Papst-Programm, zu der mehrere zehntausend Menschen erwartet werden.
Kathpress
22. september 2001