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Publisert 1. oktober 2001 | Oppdatert 6. januar 2011

Verpflichtung zu Ökumene und Aufruf an Christen, in Politik, Gesetzgebung und Wissenschaft Zeugen ihres Glaubens zu sein

Jerewan, 27.9.01 (KAP) Papst Johannes Paul II. und der armenisch-apostolische Katholikos-Patriarch Karekin II. haben sich in einer gemeinsamen Erklärung zu Ökumene und Zusammenarbeit verpflichtet. Die Erklärung wurde bei einer Zeremonie am Donnerstag nachmittag am Sitz des armenischen Kirchenoberhauptes in Etschmiadzin von Papst und Katholikos unterzeichnet. Im Anschluss verabschiedete sich Johannes Paul II. von Karekin, dessen Gast er drei Tage lang gewesen war.

In der gemeinsamen Erklärung werden die Christen aufgerufen, in Politik, Gesetzgebung und Wissenschaft Zeugnis ihres Glaubens zu geben. "Hier im heiligen Etschmiadzin erneuern wir unsere feierliche Verpflichtungen, dafür zu beten und zu arbeiten, dass der Tag der Gemeinschaft unter allen Mitgliedern der christlichen Gläubigen bald kommt, in treuer Beachtung unserer jeweiligen heiligen Tradition", heißt es weiter.

Gedacht wird auch des Völkermords an den Armeniern zu Beginn des 20. Jahrhunderts und der kommunistischen Verfolgung: "Die Ausrottung von 1,5 Million armenischen Christen in dem, was allgemein als der erste Genozid des 20. Jahrhunderts bezeichnet wird, und die darauf folgende Vernichtung von Tausenden unter dem totalitären Regime sind Tragödien, die im Gedächtnis der heutigen Generation noch lebendig sind. Diese schuldlosen Menschen, die sinnlos abgeschlachtet wurden, wurden nicht heilig gesprochen, aber viele von ihnen waren sicher Bekenner und Märtyrer für den Namen Christi".

Christen hätten angesichts der heutigen "Komplexitäten und Herausforderungen der internationalen Situation" eine "Wahl zwischen Gut und Böse, Dunkel und Licht, zwischen Menschlichkeit und Unmenschlichkeit, Wahrheit und Falschheit", schreiben Papst und Katholikos. Die gegenwärtigen Fragen der Politik, der Wissenschaft und des Familienlebens berührten die Frage der Berufung der Menschheit im Kern. Die heutigen Christen sollten "wie die Märtyrer vergangener Zeiten Zeugnis geben für die Wahrheit, auch wenn sie dabei einen hohen Preis zu zahlen riskieren", so der Aufruf.

Nach der Abschiedszeremonie in Etschmiadzin wollte Johannes Paul II. noch das Kloster Khor Virab am Fuß des Berges Ararat nahe der türkischen Grenze besuchen. Anschließend war die "staatliche" Verabschiedung auf dem Flughafen von Jerewan geplant. Die Rückkehr des Papstes nach Rom war für 21 Uhr vorgesehen.

K200106135
27. september 2001

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