Ciudad de Guatemala, 29.7.02 (KAP) Zum Papstbesuch kommen fünf zentralamerikanische Staatschefs nach Guatemala. Wie die Zeitung «Prensa Libre» am Montag berichtete, werden neben Guatemalas Präsident Alfonso Portillo auch die Staatschefs von Honduras, El Salvador, Nicaragua, Costa Rica und Panama bei der Papstmesse am Dienstag anwesend sein. Einen starken Zustrom von Pilgern aus den Nachbarländern melden unterdessen die Grenzkontrollstellen des Landes. Aus Südmexiko, El Salvador und Honduras strömten seit einigen Tagen Tausende nach Guatemala, um Papst Johannes Paul II. zu sehen, berichtete «Prensa Libre». Das Sicherheitspersonal an den Grenzen sei deshalb verstärkt worden.
In Ciudad de Guatemala endete am Sonntag eine dreitägige religiöse Vorbereitungsfeier für die kommende Heiligsprechung von Pedro de San Jose de Betancur. Im Auftrag des Papstes zelebrierte der Präfekt der Bischofskongregation, Kardinal Giovanni Battista Re, am Sonntag eine Messe unter freiem Himmel im Zentrum der Hauptstadt. An dem Gottesdienst und einer anschließenden Prozession nahmen Zehntausende von Gläubigen teil. Die beiden Tage des Papstbesuchs wurden von den staatlichen Behörden unterdessen zu nationalen Feiertagen erklärt.
Erzbischof: Papstbesuch Impuls für Friedensprozess
Der Papstbesuch in Guatemala kann neben dem eigentlichen religiösen Anlass auch Auswirkungen auf die politische Entwicklung in dem zentralamerikanischen Land haben. Diese Hoffnung äußerte der Erzbischof von Ciudad de Guatemala, Rodolfo Quezada Toruno. Bei einem Treffen mit Kurienkardinal Giovanni Battista Re betonte Quezada, die Bischöfe des Landes seien besorgt, ob das Friedensabkommen von 1996 tatsächlich umgesetzt werde. Er hoffe, dass der Papstbesuch den Prozess für «Wahrheit, Friede und Gerechtigkeit» voranbringen werde.
Quezada war als Bischof in Esquipulas in den neunziger Jahren an den Friedensverhandlungen zwischen linker Guerilla und rechter Regierung führend beteiligt. Bei seinem Amtsantritt als Erzbischof von Ciudad de Guatemala im vergangenen Jahr versprach er, sich für die politische Aussöhnung in dem nach zwei Jahrzehnten Bürgerkrieg zerrütteten Land einzusetzen.
Kathpress
29. juli 2002