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Publisert 23. september 2002 | Oppdatert 6. januar 2011

Bonn, 19.9.02 (KAP) Der Kölner Erbischof, Kardinal Joachim Meisner, hat der orthodoxen Kirche in Russland vorgeworfen, Katholiken zu verfolgen. Wenn katholische Christen dort zum Gottesdienst gingen und von aufgehetzten orthodoxen Gläubigen geschlagen, bespuckt und mit Steinen beworfen würden, sei das eine «Christenverfolgung durch Christen», sagte Meisner in einem Interview mit der deutschen katholischen Nachrichtenagentur KNA. Die russische Religionsgesetzgebung sei gegen die Menschenrechte gerichtet. Sie degradiere nicht-orthodoxe christliche Gemeinschaften zu Religionen zweiter Klasse.

Das Verhältnis zwischen russisch-orthodoxer und katholischer Kirche in Russland ist sehr angespannt, seit Papst Johannes Paul II. im Februar vier römisch-katholische Diözesen auf dem Gebiet der Russischen Föderation errichtet hat. Moskau wirft den Katholiken Abwerbung von Gläubigen («Proselytismus») vor. Heuer wurde fünf katholischen Priestern mit ausländischer Staatsangehörigkeit die Wiedereinreise verweigert beziehungsweise wurde ihnen die Aufenthaltserlaubnis entzogen. Prominentes Opfer ist der aus Polen stammende Bischof im sibirischen Irkutsk, Georgij (Jerzy) Mazur. Der Vatikan sprach kürzlich erstmals von «Verfolgung».

«Eifersucht der russisch-orthodoxen Kirche»

Nach Ansicht Kardinal Meisners kann die Ursache des Konfliktes «wohl nur eine gewisse Eifersucht der russisch-orthodoxen Kirche» sein. Sie distanziere sich zwar offiziell von den Ausweisungen, habe aber befremdlicherweise kein Wort des Mitgefühls mit den Ausgewiesenen verloren. Für besonders schlimm hält Meisner, dass die wenigen Katholiken, «die 70 Jahre gleichsam im Feuerofen sowjetischer Verfolgung saßen, jetzt wieder verfolgt werden, nicht von Ungläubigen, sondern von Menschen, die sich auch Christen nennen».

Ein Treffen von Papst Johannes Paul II. und dem Moskauer Patriarchen Aleksji II. könnte nach Ansicht von Meisner zur Lösung des Konfliktes beitragen. «Ich traue dem Papst zu, dass es nicht zu einer größeren Konfrontation käme, sondern aus dem Gegeneinander ein Nebeneinander würde», sagte der Kardinal. Der Patriarch hatte Anfang der Woche ein Treffen mit dem Papst auf neutralem Boden weiterhin nicht ausgeschlossen.

Den Vorwurf des Proselytismus, der Abwerbung orthodoxer Gläubiger, wies Meisner zurück. Wenn katholische Gemeinden in Russland Atheisten betreuten, die Christen werden wollten, seien das Bekehrungen, aber nicht Proselytismus. Es sei theologisch unsauber, wenn die orthodoxe Kirche sage, ein russischer Mensch, der Christ werden wolle, müsse russisch-orthodox werden. Das habe nichts mit Religionsfreiheit tun. «So muss ich auch die Entscheidung eines Katholiken respektieren, der orthodoxer Christ werden will», sagte Meisner wörtlich. Er unterstrich, dass die katholische Kirche derzeit nicht Gleiches mit Gleichem vergelten dürfe.

Kathpress
19. september 2002

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