Bosnische Bischöfe bezeichnen den jungverstorbenen katholischen Intellektuellen als «Vorläufer» des Zweiten Vatikanischen Konzils
Sarajevo, 21.6.03 (KAP) Als Vorbild eines Christen für das «entchristlichte Europa von heute» bezeichnen die bosnischen Bischöfe in einem Hirtenbrief zum Papstbesuch den katholischen Intellektuellen Ivan Merz, der von Johannes Paul II. am Sonntag in Banja Luka selig gesprochen wird. Ivan Merz (1896-1928) verbrachte seine Kindheit in Banja Luka; sein Vater war ein österreichischer Offizier tschechischer Nationalität, der in der bosnischen Garnisonsstadt stationiert war.
Die Gestalt des jungverstorbenen bosnischen Katholiken sei ein Appell an das moderne Europa, seine christlichen Wurzeln wieder zu entdecken, schreiben die bosnischen Bischöfe. Wörtlich heisst es in dem Hirtenbrief: «Ivan Merz hat den jungen Katholiken in Bosnien und überall in Europa tatsächlich etwas zu sagen». Als «Vorläufer» des Zweiten Vatikanischen Konzils habe Merz die Notwendigkeit einer Erneuerung der Kirche und einer Aufwertung der Laien erkannt. Das Beispiel des jungen bosnischen Katholiken zeige, dass ein «normaler Mensch, der keiner besonderen spirituellen Familie oder Ordensgemeinschaft angehört, die Heiligkeit dort verwirklichen kann, wo er lebt und aufwächst, wohnt und arbeitet, in der Kultur, zu der er gehört».
Kathpress
21. juni 2003