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Publisert 15. juli 2003 | Oppdatert 6. januar 2011

Moskau-Genf, 3.7.03 (KAP) Konrad Raiser wird der russisch-orthodoxen Kirche von 4. bis 8. Juli seinen letzten Besuch als Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) abstatten. Raiser hatte diese Kirche bereits 1993 kurz nach seiner Amtsübernahme besucht und noch einmal 1998 vor der Vollversammlung in der zimbabwischen Hauptstadt Harare.

«Genauso, wie ich zu Beginn meiner Amtszeit als Generalsekretär Antrittsbesuche bei der Leitungsspitze der beiden prominentesten orthodoxen Kirchen gemacht habe, möchte ich nun einen 'Abschiedsbesuch' machen», erklärte Raiser. Raiser geht Ende 2003 in den Ruhestand. Für November ist ein Besuch im Ökumenischen Patriarchat in Konstantinopel vorgesehen. Raiser möchte mit der Moskauer Kirchenführung insbesondere über die Reaktionen auf die Sonderkommission zur orthodoxen Mitarbeit im ÖRK diskutieren.

Raiser wird mit der Leitung der russisch-orthodoxen Kirche in Kiew (Ukraine), Minsk (Weissrussland) und Moskau (Russland) zusammentreffen und Gemeinden und kirchliche Projekte besuchen. In Moskau wird Raiser neben Gesprächen im Patriarchat und im Außenamt der Kirche auch mit russischen Parlamentariern und Regierungsmitgliedern zusammentreffen.

Folgen der «Erklärung von Saloniki»

Raiser unternimmt seit 1998 große Bemühungen zur Aufarbeitung der immer wieder aufbrechenden Spannungen zwischen den reformatorischen und orthodoxen Mitgliedskirchen des Weltkirchenrats. In einer vielbeachteten «Erklärung von Saloniki» hatte die orthodoxe Kirchenfamilie vor fünf Jahren ihre Unzufriedenheit über den Weltkirchenrat ausgedrückt. In dem Text unterstrichen die orthodoxen Kirchen einerseits ihre lange ökumenische Tradition und ihre intensive Mitarbeit im ÖRK, andererseits beklagten sie die gegenwärtigen ÖRK-Strukturen, die eine angemessene orthodoxe Beteiligung erschwerten.

Sie kritisierten die Stagnation «in den multilateralen theologischen Diskussionen zwischen Christen», den liturgischen Sprachgebrauch im ÖRK, die Ordination von Frauen und die Begünstigung von Homosexuellen. Der Weltkirchenrat hat sich in diesen Fragen nach Einschätzung der Orthodoxen zu sehr dem «säkularen Zeitgeist» angepasst. Auch verlangten sie eine Änderung der Entscheidungsstrukturen im Rat. Derzeit würden kleine lokale Kirchen im Verhältnis zu den zahlenmäßig dominierenden orthodoxen Mitgliedskirchen begünstigt.

Als Reaktion auf den «Aufstand» der Orthodoxen beschloss der ÖRK die Einrichtung einer orthodox-protestantischen Gesprächskommission. Sie befasst sich mit den orthodoxen Anfragen und versucht, Lösungsmöglichkeiten zu erarbeiten. Vor kurzem wurde bei diesen Bemühungen wiederum in Saloniki ein Durchbruch erzielt.

Die russisch-orthodoxe Kirche gehört dem ÖRK seit 1961 an. Unter den derzeit 337 Mitgliedskirchen des ÖRK sind 21 orthodox. Sie repräsentieren aber mehr als ein Drittel aller Christen, die ÖRK-Mitgliedskirchen angehören. Die größte ÖRK-Mitgliedskirche ist die russisch-orthodoxe Kirche.

Kathpress
3. juli 2003

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