Hopp til hovedinnhold
Publisert 3. mars 2004 | Oppdatert 6. januar 2011

Regisseur weist neuerlich Antisemitismus-Vorwurf zurück

Jerusalem-Paris, 27.2.04 (KAP) Israels aschkenasischer Großrabbiner Jona Metzger hat Papst Johannes Paul II. indirekt zu einem Vorgehen gegen den Jesus-Film «The Passion of the Christ» aufgefordert. Der Papst solle «bei der ersten Gelegenheit angemessene Maßnahmen» gegen jede Form von Antisemitismus treffen, die aus dem Film resultieren könnte, heißt es in einem Brief Metzgers an den Apostolischen Nuntius in Israel, Erzbischof Pietro Sambi.

Zugleich würdigte Metzger die «positive Entwicklung» der katholisch-jüdischen Beziehungen seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965). Die «bahnbrechende» Konzilserklärung «Nostra Aetate» habe jeder Form von Antisemitismus eine Absage erteilt. Auch habe es den Vorwurf, die Juden seien die «Christusmörder», eindeutig zurückgewiesen, betonte Metzger. Ein Beleg für die Qualität der derzeitigen Beziehungen sei der jüngste Vatikan-Besuch der beiden israelischen Großrabbiner bei Johannes Paul II. im Januar.

Es wäre zu bedauern, wenn ein «so tendenziöser, böswilliger Film» die Fortschritte in den gegenseitigen Beziehungen beschädigen würde, warnte Metzger. Viele Zuschauer seien sicherlich nicht vertraut mit den jüngsten päpstlichen Äußerungen und den exakten Lehren der katholischen Kirche. Der Rabbiner räumte ein, das Werk noch nicht selbst gesehen zu haben. Er beruft sich jedoch auf den «Schock» angesehener Freunde, die die «unterschwellige Botschaft von der Kollektivschuld der Juden» bezeugt hätten.

«Habe Evangelien nicht verraten»

In einem am Freitag veröffentlichten Interview der französischen Tageszeitung «Le Figaro» wies Gibson den Vorwurf des Antisemitismus erneut zurück. Jesus sei «von allen» getötet worden und für die Sünden aller Menschen aller Zeiten gestorben. Einige hätten versucht, die Juden für seinen Tod verantwortlich zu machen, «aber wir sind alle Brüder in der Schuld».

Zugleich verteidigte der Regisseur sein Werk gegen den Vorwurf, blutrünstig zu sein. Er glaube, die Evangelien nicht verraten zu haben, sondern er habe versucht, ihnen treu zu sein. Sein Film sei schon kritisiert worden, bevor er überhaupt fertig gestellt gewesen sei. Wenn alles vorbei sei, werde er sich an einen Ort zurückziehen, wo ihn keiner finde, so Gibson.

Kathpress
27. februar 2004

Mer om: