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Publisert 29. mars 2004 | Oppdatert 6. januar 2011

Kardinal Kasper: «Zwischen den beiden Kirchen gibt es viele Hindernisse und Vorurteile, aber mit gutem Willen und mit der Hilfe Gottes können wir sie überwinden»

Moskau, 19.2.04 (KAP) Die katholische Kirche will in Russland keinerlei «Proselytismus» (Abwerbung von Gläubigen) betreiben. Dies betonte der Präsident des Päpstlichen Rates für die Einheit der Christen, Kardinal Walter Kasper, am Mittwoch bei einem Vortrag in der Moskauer katholischen Marienkathedrale zum Thema «Die Orthodoxie und die katholische Kirche». Wörtlich meinte Kasper: «Da wir die orthodoxe Kirche als echte Kirche und ihre Sakramente als authentisch betrachten, verbietet sich eine gezielte Politik oder Strategie der Evangelisierung unter orthodoxen Christen». In den Beziehungen zwischen den beiden Kirchen gebe es «viele Hindernisse und Vorurteile, aber mit gutem Willen und mit der Hilfe Gottes können wir sie überwinden», fügte der Kardinal hinzu. Kasper unterstrich, dass die Kultur Russlands von der orthodoxen Kirche bestimmt sei. Deshalb sei es auch die Pflicht der katholischen Kirche, der Orthodoxie beizustehen.

Die missionarische Arbeit der katholische Kirche müsse «im Geist des Respekts und der Kooperation mit der russisch-orthodoxen Kirche» ausgeübt werden, unterstrich der Kardinal. Dies werde auch in der Ökumene-Enzyklika «Ut unum sint» von Papst Johannes Paul II. unterstrichen, so Kasper.

An der Veranstaltung in der Moskauer katholischen Kathedrale nahmen mehrere hundert Personen mit den russischen katholischen Bischöfen an der Spitze teil, meldete Radio Vatikan. Der katholische Erzbischof in Moskau, Tadeusz Kondrusiewicz, bezeichnete den Besuch des Kurienkardinals als «Zeichen der Hoffnung für alle Katholiken Russlands», von dem neue Impulse für die Beziehungen zu den Orthodoxen ausgehen dürften. Unter den Zuhörern war auch der Pressesprecher des orthodoxen Moskauer Patriarchats, Igor Wischanow. Er bezeichnete laut Radio Vatikan die Rede Kaspers als «ausgewogen». Er hoffe, dass den «guten Worten» zum Thema Proselytismus auch «konkrete Taten folgen werden».

Hohe Erwartungen

Die russischen Katholiken setzen hohe Erwartungen in den Moskau-Besuch von Kardinal Kasper. Der Besuch des Kardinals sei wichtig, weil er eine Rückkehr zum Gespräch mit der Orthodoxie bedeute, sagte der Chefredakteur der russischen katholischen Kirchenzeitung «Swjat Ewangelija», Wiktor Krul, im Gespräch mit dem katholischen Missionspressedienst «Asianews». Zugleich hoffe er und bete er, dass Kardinal Kasper «das wahre Bild der katholischen Kirche in Russland in den Vatikan bringen» könne.

Die bestehenden Probleme mit der Orthodoxie in Russland ließen sich nur lösen, wenn man miteinander rede und verhandle, so Krul: «Wenn es keine Möglichkeit zum Gespräch gibt, bleiben die Probleme bestehen». Die Katholiken in Russland erwarteten Eintracht und Versöhnung mit der orthodoxen Kirche. Die Ausweisung von katholischen Priestern sei aber ein «schwieriges Zeichen» auf diesem Weg. «Wir hoffen, dass man nach dem Besuch von Kardinal Kasper das Wort 'Proselytismus' nicht mehr als Vorwurf gegen die Arbeit der katholischen Kirche hört», so Krul.

Kathpress
19. februar 2004

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